2. Januar 2015: Ich habe einen Plan!

 

Vor fast einem halben Jahr, im Juli, als der Entschluss feststand, dass ich nicht wieder in meinen Beruf zurückkehre, entstand die Vorstellung in mir, dass die Zeit bis zum Ende des Jahres ausreichen müsste um zu klären, wie es weitergeht. Viel mehr noch: Ich habe von mir erwartet, dass es spätestens zum 1. Januar 2015 einen beruflichen Neuanfang gibt!

 

Heute ist der 2. Januar 2015. Das hat schon mal definitiv nicht funktioniert.   

 

Darüber hinaus bin ich davon ausgegangen, dass ich durch das Buch und meine damit verbundene seelische Aufräumarbeit nicht nur einen Haken hinter meine Vergangenheit setzen kann, sondern auch Klarheit über meine Zukunft gewinne. Zumindest eine Perspektive sollte sich doch finden lassen oder irgendetwas anderes, was mich hinausführt aus dem Vakuum, in dem ich mich gefühlt befinde.

 

Doch so ist es nicht. Irgendwie ist auch weiterhin alles unklar. Das ist für mich schwer zu akzeptieren. Es verunsichert mich, es lässt mich an mir zweifeln und macht mir Angst.

 

Deshalb brauche ich einen Plan!

 

Ich habe nicht vor, einfach so vor mich hin zu leben und mal ganz unverbindlich zu schauen, was wohl als nächstes auf mich zukommt. Ich muss es wissen! Zumindest muss ich wissen, was ich tun will, um bald wieder eine sortierte Zukunft zu haben!

 

Mir fällt ein, dass ich vor dieser Aufgabe schon einmal stand, und zwar Anfang August. Damals machte ich eine Bestandsaufnahme von meinem Leben, um von dieser IST-Situation aus eine SOLL-Situation zu definieren. Ein bisschen hatte das ja auch funktioniert! Ich hatte es gewagt, Wünsche darüber zu formulieren, was ich gerne machen oder zumindest ausprobieren wollte. Zwar war ich mit dem Ergebnis der Plan-Erstellung nicht vollumfänglich zufrieden gewesen, weil mir die Details nicht wirklich belastbar erschienen. Doch ich hatte zumindest etwas formuliert, woran ich mich orientieren konnte. So hatte das Ganze Struktur in mein Tun gebracht und damit das Gefühl, mein Leben schon irgendwie im Griff zu haben. Ein paar Ideen hatte ich ja sogar umsetzen können, nämlich meine Kolumnen! Selbst, wenn sich dafür kein Schwein und erst recht keine Redaktion interessiert, so habe ich es dennoch geschafft sie zu schreiben. Immerhin!

 

Vielleicht sollte ich das Verfahren noch einmal probieren? Einen Plan für ein ganzes Jahr aufzustellen erscheint mir zwar zu gewagt, aber so eine kleine Lösung mit monatlichen Meilensteinen traue ich mir zu! Dieser Zeitraum ist überschaubar. Da muss es doch möglich sein, Ziele zu setzen und zu Beginn des nächsten Monats eine Bilanz zu ziehen?

 

Ich muss nicht lange auf mich einreden, um die Idee überzeugend zu finden, und fange gleich mit ihrer Realisierung an. Dabei konzentriere ich mich bei Bestandsaufnahme und Zielfindung nicht nur auf die vielleicht drängendste Frage meines Lebens, nämlich auf meine berufliche Zukunft, sondern beziehe – wie schon im August – sämtliche Lebensbereiche mit ein, weil doch alles irgendwie zusammenhängt.

 

Es dauert nicht mal lange und ich habe meine Situation für Januar analysiert. Auch kleine, erreichbare Ziele sind überraschend schnell formuliert, weil ich mich auf das nahe liegende konzentriere – viel mehr kann ich in einem Monat sowieso nicht erledigen.

 

Der Anfang ist gemacht, und im Februar sehe ich weiter!

 

 

Ich befürchte, dass auch diese beiden sich nicht für meine Kolumnen interessieren.