31. Dezember 2014: Meine erste Lesung

 

Es ist unglaublich, ich habe es geschafft! Mein erstes Buch ist fertig. Ein ganzes Buch! Waaahhnsinnn!!!

 

Ich weiß, dass es ein ganzes Buch ist, weil es genau so viele Wörter hat wie ein durchschnittlicher Roman aus meinem Bücherregal. Und das weiß ich, weil ich es überprüft habe!

 

Zwar habe ich jetzt nicht irgendein Buch aus dem Regal gefischt und von vorne bis hinten alle Wörter gezählt, aber ich habe gewissenhaft geschätzt! Ich habe die Wörter in einigen Buchzeilen gezählt, daraus den Mittelwert gebildet, das Ganze multipliziert mit der Anzahl von Zeilen auf einer Seite und das multipliziert mit den Seiten des Buches. Und genau so viele Wörter habe ich auch geschafft! Es ist also ein richtiges Buch! Dabei ist es erst einmal völlig irrelevant, wie gut oder schlecht es ist, denn es ist ein Buch! Eins mit Anfang und Ende! Mit Kapiteln! Und die meisten davon gefallen mir sogar!

 

Gut, ich weiß, dass es nicht perfekt ist. Mit ein bisschen Abstand werde ich es noch einmal prüfen und überarbeiten müssen. Einiges hört sich in meinen Ohren noch nicht rund an, anderes finde ich langweilig und manchmal weiß ich nicht, ob etwas wirklich da hingehört, wo es steht. Es gibt viele Zweifel und Unsicherheiten und mit vielem bin ich noch nicht zufrieden. Trotzdem: Es ist ein Buch! Außerdem gibt es ja auch schlechte Bücher und das sind dann trotzdem Bücher! Doch meins, ja meins hat sogar einen richtigen Inhalt! Eine Aussage! An dem Rest muss ich eben noch arbeiten.

 

Es ist schon Abend, als ich meinem Lebensgefährten gegenüber erwähne, dass ich gerade mein erstes Manuskript (Waaahhnsinnn!!!) abgeschlossen habe. Vorläufig zumindest. Daraufhin sagt er doch tatsächlich: Dann lass‘ uns jetzt gleich eine Lesung veranstalten! Lies mir aus deinem Buch vor!

 

Ich soll aus meinem Buch vorlesen? Oh je, darauf bin ich nicht vorbereitet! Ausgerechnet mein Partner, der zurzeit nur englischsprachige Bücher liest, deren Cover filigrane Tierzeichnungen zieren und die irgendwas mit IT zu tun haben, will hören, was ich geschrieben habe? Unglaublich!

 

Doch wenn ich es genau betrachte, dann kann es für mich kaum einen passenderen Abschluss für dieses Jahr geben, in dem ich viel beendete und nun vielleicht auch etwas Neues begonnen habe! Es ist Silvester, mein Partner und ich sitzen im Wohnzimmer und ich lese vor. Aus meinem Buch. Ich habe es wirklich geschafft!

 

Die oberen sind „richtige“ Bücher, das unterste ist mein Manuskript, das ganz unten ist die Tischplatte. Passt doch!;-)

 


So geht es weiter! 2. Januar 2015: Ich habe einen Plan!