3. November 2015: Agent voraus!

Um 10:04 Uhr erhalte ich eine E-Mail, die mich verwirrt. Ein Agent, dem ich schon vor Monaten das Manuskript meines zweiten Romans zugesendet hatte, schreibt mir. Ihm gefalle der Roman, notiert er kurz, doch das Ende könne stärker sein. Er kündigt an, mich in den nächsten Tagen dazu anzurufen.

 

Dagegen ist nichts einzuwenden! Ein Agent will mit mir über meinen Roman sprechen? Nur zu! Zumindest ist das ein Zeichen von Interesse! Und wer weiß? Vielleicht bedeutet es auch noch ein bisschen mehr?

 

Eigentlich habe ich schon nicht mehr damit gerechnet, irgendeine Agentur mit meinen Werken erreichen zu können. Deshalb hatte ich vor ein paar Tagen entschieden, dass es an der Zeit sei, die Veröffentlichung meiner Romane selbst in die Hand zu nehmen. Momentan stecke ich schon mitten in den Vorbereitungen, „Ein Ort in Italien“ als eBook in die Online-Buchhandlungen zu bringen. Das ist ziemlich aufregend, denn so ziemlich alles daran ist neu für mich! So Vieles gibt es zu bedenken, zu klären, zu entscheiden und vor allem zu tun, bis auch wirklich alles passt. Schließlich will ich mein Erstlingswerk nicht irgendwie unters Volk werfen, sondern möglichst so, dass ich mich deswegen nicht schämen muss oder mit einem Bein im Knast stehe, weil ich irgendwas übersehen habe, was ich nicht hätte übersehen dürfen.

 

Lange habe ich gezögert, den Schritt zu wagen, als selbstverlegende Autorin aktiv zu werden. Viel lieber hätte ich auf traditionellem Weg den Olymp derjenigen, die verlegt werden, betreten wollen, weil ich es viel beruhigender finde, Experten auf dem Weg in die Öffentlichkeit an meiner Seite zu wissen. Da die aber nicht wollten, musste ich alleine weiter!

 

Umso mehr ist es nun eine wunderbare Überraschung, dass doch noch ein Profi des Literaturbetriebs mein Manuskript so interessant findet, dass er sich die Mühe macht, mit mir darüber sprechen zu wollen.

 

Wenn ich jetzt anfange, so darüber nachzudenken, was sich wohl genau hinter dieser kurzen Mail verbergen könnte, die der Agent mit schrieb, werde ich auf einmal unsicher: Darf ich wirklich hoffen, dass sich daraus eine Chance entwickeln könnte, einen Verlag auf mich aufmerksam zu machen? Kann es wirklich sein, dass sich mein Schicksal als Autorin doch noch zum Positiven entwickelt?

 

Ich traue mich kaum, daran zu glauben.

 



Zu diesem Beitrag ist mir einfach keine bessere bildnerische Darstellung eingefallen.

 


So geht es weiter:  6. November 2015: Der Anruf