8. Juli 2015: Alles sinnlos

 

Die Agentur hat abgesagt. Das Manuskript habe sie dann doch nicht vollständig überzeugt, heißt es in der Mail. Und obwohl es vermutlich die freundlichste und respektvollste Absage ist, die ich jemals erhalten habe, trifft es mich. Natürlich habe ich etwas anderes erhofft und wollte mir ein „Nein“ am Ende nicht einmal vorstellen.

 

Diese frohe Kunde kommt fast zeitgleich mit diversen anderen kleineren und größeren persönlichen Katastrophen sowie Untersuchungsergebnissen, die meinen Arzt noch nervöser machen, als ich es sowieso schon bin. Hurra.

 

Jajaja, jammern hilft auch nicht und außerdem hätte es schlimmer kommen können. Vermutlich könnte ich diesen ganzen frustrierenden und höchst überflüssigen Unrat, der gerade mein Leben heimsucht, auch irgendwie verwinden, darüber hinweggehen, einfach weitermachen. Doch alles zusammen sagt mir: Eigentlich ist es Zeit für eine Krise! Wenn nicht jetzt, wann dann?

 

Deshalb verfluche ich das Schicksal, dessen Humor ich zurzeit nicht verstehe, sende Stoßgebete an den Himmel, damit er mir Hilfe sende, und bestelle beim Universum dringend eine Antwort auf die Frage, was ich tun kann, um dem Gelingen meines Lebens auf die Sprünge zu helfen. Doch leider bleibt alles um mich herum still. Darin unterscheidet sich das Universum nicht von anderen international agierenden Kommunikationsunternehmen, die omnipräsent erscheinen, tatsächlich aber unerreichbar sind, jedenfalls dann, wenn man etwas von ihnen will.

 

Also werde ich alleine weitermachen. Irgendwie. Und vielleicht ein bisschen weinen.

 

 


Zum Heulen!